Radsport mit Augmented Reality – Jedes Jahr begeistert die Tour de France zahllose Radsport-Fans rund um die Welt. Wer direkt am Straßenrand dabei sein konnte, hatte zwar immer schon ein einmaliges Erlebnis, wenn die Sportler im Pulk am Standort vorbeifuhren, doch den aktuellen Stand des Rennens konnte man allenfalls über Radio, Smartphone oder mobile TV-Geräte verfolgen.
2022 hat jedoch eine technologische Neuerung für Aufsehen gesorgt. Zuschauerinnen und Zuschauer konnten die Tour erstmals mit AR-Features verfolgen. Das französische Telekommunikationsunternehmen Orange zeichnete dabei für die technische Umsetzung verantwortlich. Das sogenannte Augmented Race 2022 erweiterte damit den Informationsumfang für das Publikum mittels AR-Brille.
Interaktive Informationen für Fans an der Strecke
Vor Ort erhielten interessierte Radsport-Fans leihweise eine AR-Brille, mit der eine interaktive, dreidimensionale Karte mit aktuellen Informationen zum Rennen in das Sichtfeld eingeblendet wurde. Somit konnten die Fans immer den aktuellen Stand der jeweiligen Etappen genau verfolgen. Als kleines Gimmick begleitete ein Hologramm des Tour-de-France-Leiters Prudhomme die Zuschauer.
Alle, die nicht das Glück hatten, mit einer AR-Brille dabei sein zu können, konnten darüber hinaus im Rahmen der sogenannten Immersive Tour Experience einen 360-Grad-Livestream von Orange auf ihren Smartphones verfolgen. Dafür verteilte der Anbieter 5G-Smartphones und 360-Grad-Kameras an Teilnehmer, so dass Zuschauer das Geschehen noch besser begleiten konnten.
Virtuelle Radrennen im eigenen Heim
Radsport mit Augmented Reality zeichnet aber auch an anderer Stelle schon seit einiger Zeit durch die Integration von virtuellen Inhalten am Heimtrainer aus. So spielt Virtual Reality in vielen Fitness-Studios oder auch bei ambitionierten Amateursportlern im eigenen Zuhause schon jetzt eine große Rolle. Dank großer TV-Bildschirme können Heimradler beispielsweise am Indoor-Cycling teilnehmen und die eigene Leistung über das Internet mit anderen Radlern vergleichen – bis hin zu umfangreichen Rennen. Gerade während der Pandemie, als viele Menschen wegen der Lockdown- oder Quarantänebestimmungen das Haus nicht verlassen konnten und gemeinsame sportliche Aktivitäten in der realen Welt unmöglich waren, konnten Anbieter von Indoor-Cycling große Zuwächse verzeichnen.
Radsport mit Augmented Reality – realistische Erfahrungen möglich
Beim Virtual Cycling handelt es sich im Prinzip um ein sehr ausgefeiltes Videospiel, bei dem realistische Strecken auf dem TV-Bildschirm, dem Beamer oder auch in einer AR- bzw. VR-Brille wirklichkeitsnah dargestellt werden. Gerade die VR-Integration erlaubt ein sehr immersives Eintauchen samt 360-Grad Rundumblick und vieles mehr.
Mit einem entsprechend ausgestatteten Feedback-fähigen Heimtrainer bzw. Rollentrainer (für Radler, die ihr eigenes Profi-Rennrad einsetzen möchten), passt sich der Widerstand bei Steigungen automatisch dem angezeigten Bild an.
Im Ergebnis hat man so ein sehr realistisches Erlebnis und kann aufgrund der erhobenen Daten den eigenen Trainingsfortschritt und viele andere Informationen später genau auswerten. Besonders faszinierend ist dabei die freie Streckenwahl. Ob im New Yorker Central Park, am Grand Canyon, in den französischen Alpen oder der holländischen Deichlandschaft – dank Virtual Reality können Radler künftig überall trainieren, ohne sich von der Stelle bewegen zu müssen.
Zu den bekanntesten Anbietern gehören Zwift, Bkool, RGT oder Rouvy, die alle verschiedene Pakete zu unterschiedlichen Preisen anbieten. Teilweise ist der Funktionsumfang ebenfalls sehr unterschiedlich, hier sollten Interessierte also vorab einen sorgfältigen Vergleich anstellen. Radsport mit Augmented Reality wird also zukünftig die Radsport-Fans weiterhin beglücken.
Hinterlassen Sie einen Kommentar