HoloLens Einsatzmöglichkeiten – Ursprünglich entwickelte Microsoft die ersten HoloLens-Konzepte für den Gaming-Markt. Mittlerweile hat sich insbesondere seit der Vorstellung der HoloLens 2 der Schwerpunkt auf Anwendungen für AR in der Industrie, Dienstleistungs-Unternehmen, Bildungsstätten und medizinischen Bereichen verschoben. Doch das bedeutet nicht, dass AR in der Industrie das Ende der Möglichkeiten darstellt. Vielmehr ist es nur der Beginn einer faszinierenden Zukunft – auch und gerade für die Unterhaltungsindustrie.
Die Möglichkeiten von Augmented Reality werden für Endverbraucher interessant
Schon heute gibt es diverse AR-Anwendungen für Smartphones und Tablets, die im Alltag den Endverbrauchern nützliche Dienste leisten. Von eingespiegelten Navigationsinformationen über das Platzieren virtueller Möbel im eigenen Wohnzimmer bis hin zu Verbesserungen bei Videokonferenzen und Unterrichtsmethoden gibt es viele Anwendungsbereiche. Doch den Durchbruch schaffte AR mit Pokémon-Go, der ersten wirklich flächendeckend bekannten Augmented-Reality-Anwendung für alle User. In der Unterhaltungsindustrie erkennt man die Zeichen der Zeit und bereitet sich auf die nächste Evolutionsstufe vor.
Disneys AR Filme werden irgendwann ganz normal sein
Interaktivität ist in Computerspielen schon seit Jahrzehnten verbreitet und ein Kernelement der Unterhaltung, bei denen der Spieler durch seine Entscheidungen die Handlung beeinflussen kann. Im Fernsehen und anderen Medien – sogar in Büchern – funktionierte das nur begrenzt und mit einfachen Multiple-Choice-Verzweigungen, über die man individuell abstimmen kann. Netflix nutzte die Fernbedienung als Interface für das interaktive „Black Mirror“-Abenteuer „Bandersnatch“. Streaming-Konkurrent Disney will die Entwicklung jetzt entscheidend vorantreiben. Nach dem Launch der ersten AR Kurzfilme könnte dies bald schon zum Normalfall in der Unterhaltungsbranche werden. Die HoloLens Einsatzmöglichkeiten breiten sich immer weiter aus.
Wie funktionieren die Disney AR Filme?
Abonnenten des Streaming-Dienstes Disney+ können bereits jetzt einen Blick auf die künftigen Möglichkeiten von AR in der Unterhaltungsindustrie werfen. Hierfür benötigen Zuschauer keine sperrige VR-Brille oder andere Hilfsmittel, sondern erst einmal nur das Smartphone. Nach Installation einer kostenlosen App kann dann der Kurzfilm „Remembering“ mit Marvel-Star Brie Larson mit AR-Elementen geschaut werden. Dazu richtet der User das Telefon mit der laufenden App auf den Fernseher.
Nach kurzer Synchronisierung mit dem Inhalt auf dem TV beginnt die AR-Magie: Der Wasserfall aus dem Film ergießt sich beim Blick auf dem Smartphone-Display über den Rand des Fernsehers hinaus und fließt weiter zu einer tropischen Insel – wobei alles dreidimensional und in Echtzeit auf den heimischen Fußboden projiziert wird. Je nach Konzeption der Story lassen sich somit natürlich auch interaktive Elemente einbauen, die mit einfachen Fernbedienungen so nicht möglich waren.
Was bedeutet diese Entwicklung für die HoloLens Einsatzmöglichkeiten in der Zukunft?
Bei diesen ersten Kurzfilmen wird es nicht bleiben. Je nachdem, wie die Kundschaft das Projekt aufnimmt, wird Disney weitere AR-Inhalte anbieten – und die Konkurrenten werden nachziehen. Neben dem reinen Unterhaltungsaspekt lassen sich somit selbstverständlich auch Marketing und Produktplatzierung ganz neu aufziehen.
Nun ist die Nutzung eines Smartphones oder Tablets, das man ständig in der Hand halten muss, keine optimale Lösung – schon gar nicht bei abendfüllenden Spielfilmen. Klobige und schwere VR-Brillen alter Bauart sind ebenso wenig ideal, weil auch hier mit zunehmender Filmlänge Ermüdungserscheinungen auf die Zuschauer warten. Eine ideale Lösung sind hingegen leicht zu tragende und universell nutzbare Datenbrillen wie die HoloLens 2 von Microsoft. Auch wenn das aktuelle Produkt eher für den professionellen Markt und Anwendungen für AR in der Industrie konzipiert ist, wird es in Zukunft HoloLens Einsatzmöglichkeiten geben, die sich am Endkunden orientieren.
Wie auch immer Augmented Reality letztlich realisiert wird – für die Unterhaltungsindustrie ist dies ein Trend, den keiner verpassen sollte. Anders als die mehr oder weniger gefloppten 3D-Fernseher für Zuhause ist das Angebot wesentlich niedrigschwelliger umzusetzen und bietet für alle in der Familie ein spannendes Feature, das auch die Art und Weise der Internetnutzung entsprechend verändern wird.
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