Remote-OP – Virtual und Augmented Reality sind in der medizinischen Aus- und Fortbildung schon seit Jahren etablierte Hilfsmittel. Speziell in der Chirurgie sind die Kenntnisse in der Anatomie mit einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen zu verknüpfen – etwas, das durch 3D-Bilddarstellung und Computerunterstützung wesentlich besser gelingt als im statischen Buch. Für ein echtes räumliches Erlebnis ist jedoch der Einsatz von Augmented oder Mixed Reality Brillen erforderlich, die den zweidimensionalen Bildschirm ersetzen. Neben der Ausbildung oder Weiterbildung unterstützen spezialisierte AR-Systeme aber auch bei der tatsächlichen Durchführung von Remote-Operationen.

Was ist eine Remote-OP?

Wer nicht in einem Ballungszentrum mit perfekter und spezialisierter medizinischen Versorgung wohnt, ist in vielen Fällen auf lange Reisen angewiesen. Schwierige oder zeitkritische Operationen lassen sich aber naturgemäß nicht immer mit der notwendigen Reisefähigkeit der Patienten vereinbaren. Spezialisten, die eventuell am anderen Ende der Welt sitzen, können oft nicht rechtzeitig genug eingeflogen werden – ganz abgesehen davon, dass sie ihre knappe Zeit nicht mit langen Reisen vergeuden möchten.

Um trotzdem fachkundige Hilfe von Spezialisten erhalten zu können, ist die Remote-Operation eine faszinierende Alternative für Konsultationen bei schwierigen Fällen in Echtzeit. Bei einer solchen Remote-OP steht ein Arzt am OP-Tisch, während der andere live über die Augmented Reality-Umgebung zugeschaltet wird. Durch die Verwendung einer AR-Brille wie der HoloLens 2 von Microsoft sieht der hinzugezogene Arzt alles, was der Kollege im Sichtfeld hat. Das gemeinsame Operieren wird somit über jede beliebige Entfernung möglich.

Video zu Remote-Operationen

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Augmented Reality Medizin bietet mehr als nur Videoübertragung

Was eine AR-Brille von einer einfachen Videokamera unterscheidet, ist die Möglichkeit, das Sichtfeld um weitere Informationsträger zu ergänzen. So können MRI-, CT- oder Röntgenbilder direkt auf das Operationsfeld projiziert werden, wodurch sich der Operateur wesentlich besser orientieren kann. Der ständige Wechsel vom Operationsfeld zum Bildschirm entfällt. Bei der Kooperation mit einem Kollegen kann im Rahmen der Remote-OP jederzeit weitere Hilfestellung in Form von eingeblendeten Hinweisen, Pfeilen oder Vergleichsbildern gegeben werden.

Augmented Reality Medizin

Remote-OP

Sofern leistungsstarke Hardware und Software verwendet wird und eine entsprechend zuverlässige, schnelle Internetverbindung besteht, ist das Operieren mit AR-Headset ein echtes Sicherheitsplus für Patienten, die schnelle Hilfe von kompetenten Fachärzten benötigen.

Der Einsatz der 5G Datenübertragung spielt hierbei künftig eine große Rolle, denn hohe Latenzzeiten kann man sich bei präzisen Eingriffen natürlich nicht leisten.

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Bereits heute wird AR in der Medizin eingesetzt

AR in der MedizinWährend das Konzept einer Remote-OP in Echtzeit über VR– bzw. AR-Systeme noch wie Zukunftsmusik klingt, gibt es bereits Beispiele für die erfolgreiche Anwendung. So hat erst kürzlich eine Operation Schlagzeilen gemacht, bei der ein portugiesischer und ein spanischer Chirurg gemeinsam an der Behandlung einer Brustkrebs-Patientin beteiligt waren.

Entscheidend war hierbei die Frage nach der optimalen Vorgehensweise für die Entfernung des Tumors. Der 900 Kilometer entfernt in Spanien sitzende Spezialist konnte dank der Übertragung über eine HoloLens 2 des in Portugal agierenden Operateurs seine Beurteilung abgeben.

Neben der fachlichen Einschätzung einer spezifischen Situation am Operationsfeld konnte der Kollege natürlich auch Hinweise und Anleitungen geben, um die Qualität des Eingriffs (und die Erfolgschancen der Behandlung) zu verbessern. Davon profitieren nicht nur die Patientinnen und Patienten, die mit Remote-Operationen behandelt werden, sondern auch die durchführenden Ärztinnen und Ärzte, die ihre eigenen Fähigkeiten durch die fachkundige Anleitung und den professionellen Austausch in Echtzeit erweitern können.

Tatsächlich gilt die Remote-OP nicht nur als Gamechanger beim Zugriff auf spezielle medizinische Kapazitäten, die aufgrund der räumlichen Entfernung nicht zur Verfügung stehen würden, sondern auch als Hilfsmittel der Zukunft für die Ausbildung und Weiterbildung von chirurgischem Personal. Gerade in abgelegenen Regionen, wo wenige Chirurginnen und Chirurgen eine große Bandbreite an medizinischen Problemen unterschiedlichster Patienten abdecken müssen, ist die AR-Medizin ein großer Gewinn für alle Beteiligten.