Sie ist da die Apple Vision Pro. Die Fachwelt hat lange darauf gewartet und ebenso lange darüber gerätselt, wie die lange angekündigte Mixed-Reality-Device von Apple aussehen wird. Noch wichtiger war natürlich die Frage, was die MR-Brille mit dem Design einer Taucherbrille leisten kann und was sie kosten wird.
Was kann die Apple Vision Pro?
Beim Apple Vision Pro Release behielt das Unternehmen noch einige Geheimnisse für sich. So mussten die Geräte für die Brillenträger unter den eingeladenen Journalisten eigens kalibriert werden. Wie genau das funktioniert, durfte allerdings niemand beobachten. Die Sehhilfe kann (im Gegensatz zu vielen anderen AR-Brillen) jedenfalls nicht unter der Apple Vision Pro getragen werden. Viele Brillenträger sahen dies als einen Vorteil an, weil es sicherlich bequemer ist. Dennoch bleibt die Frage zunächst unbeantwortet, ob die Nutzer die Anpassung an unterschiedliche Sehstärken auch alleine durchführen können.
Das Headset wurde von den Versuchspersonen als relativ schwer beschrieben (ein genauer Wert wurde von Apple noch nicht mitgeteilt), wobei es sich dank entlastender Zusatzgurte am Kopf dennoch bequem anfühlen soll. Großes Lob erhielt die Technologie zum Finger-Tracking. Um eine möglichst intuitive Bedienung zu gewährleisten, wollten die Apple-Entwickler eine echte Hands-Free-Lösung erschaffen, bei der kein Controller in der Hand gehalten werden muss. Während Symbole auf dem Display mit den Augen ausgewählt werden, erfolgt der eigentliche Klick durch einfaches Zusammenführen von Daumen und Zeigefinger. Interessant ist dabei, dass der Träger dafür die Hände nicht heben muss. Kameras an der Unterseite der Apple Vision Pro sorgen für ein nahezu perfektes Tracking der Finger.
Die räumliche Darstellung soll nahezu perfekt sein
Die ersten Tester aus der Fachpresse bescheinigen der Apple Vision Pro eine exzellente räumliche Darstellung von 3D-Inhalten. Außerdem lässt sich das Headset auch gleich zur Aufnahme dreidimensionaler Videos und Fotos nutzen. Bei der Präsentation wurde beispielsweise ein Kindergeburtstag wiedergegeben, der viele Tester aufgrund der realistischen Wiedergabe sehr beeindruckt hat. Weitere Features wie Videokonferenzen, frei platzierbare Displays für die Arbeit und ähnliches darf man von einem AR-Headset ohnehin erwarten. Die Akkuleistung soll für etwa zwei Stunden Betriebszeit ausreichen. Wer das Gewicht länger erträgt, hat die Möglichkeit des Netzbetriebs.
Apple versteht die MR-Brille als „räumlichen Computer“
Mit dem ersten räumlichen Computer des Unternehmens will Apple – anders als die Konkurrenz von Microsoft mit der HoloLens 2 – den Endkundenmarkt bedienen. Während die Hololens 2 und viele andere High-End-AR-Systeme vor allem auf die Bedürfnisse industrieller und gewerblicher Kunden ausgelegt sind, setzt Apple eindeutig auf den Endverbraucher im eigenen Heim. Ob diese Rechnung aufgeht, ist fraglich.
Obwohl Apple-Kunden gewohnt sind, hohe Preise für die technischen Gadgets der Firma zu zahlen, sind 3.500 US-Dollar zur geplanten Markteinführung in den USA Anfang 2024 für viele Privatkunden dann vermutlich doch etwas zu viel. Zumal ein Gerät pro Familie in vielen Fällen nicht ausreichen wird. So wirbt das Unternehmen mit einer hervorragenden Apple Vision Pro Auflösung von 23 Millionen Pixeln, die sich auf zwei Micro-OLED-Displays verteilt. Dadurch wird jedes Auge mit einer Bildqualität versorgt, die besser als bei einem 4K Fernseher sein soll.
Der Apple Vision Pro Preis könnte für Endkunden zum Hindernis werden
Tatsächlich lassen sich Filme auf virtuellen Leinwänden frei im Raum platzieren, wodurch man sich ein echtes Kinoerlebnis ins eigene Zuhause holt. Das gilt freilich nur für denjenigen, der die Apple Vision Pro gerade auf dem Kopf hat. Für ein gemeinsames Filmerlebnis sind weitere Headsets notwendig. Bei der Präsentation des Geräts hat sich ein Journalist genau über dieses Problem beschwert und bekam von den Mitarbeitern des Konzerns wohl zur Antwort, er könne ja mehrere Geräte kaufen. Damit wäre man im Zweipersonen-Haushalt dann bereits bei einem Apple Vision Pro Preis von mindestens 7.000 Dollar. Dafür gibt es dann auch sehr gute Fernseher.
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