Die Geschichte von Augmented Reality (AR) – von ihren Anfängen in den 1990er Jahren bis hin zu bahnbrechenden Entwicklungen in den letzten Jahren. Augmented Reality ist dieser Tage in aller Munde, weil es immer mehr Anwendungsmöglichkeiten für diese Technologie gibt. Dank Datenbrillen wie der HoloLens 2 von Microsoft lassen sich sowohl für Privatanwender als auch für professionelle Nutzer neue Anwendungsbereiche erschließen. Remote Support in der Industrie ist dabei nur einer von vielen Entwicklungstreibern, denn auch in der Medizin, in der Produktentwicklung oder im Bildungsbereich findet man immer häufiger AR Geräte. Doch wie fing das eigentlich alles an?
Virtual Reality und Augmented Reality sind Geschwister
VR und AR unterscheiden sich in einem wichtigen Punkt. Während VR die komplette Simulation von Sinneseindrücken unter Ausschluss der umgebenden Realität als immersives Erlebnis ermöglicht, zielt AR auf eine Erweiterung der realen Umwelt ab und wird in Form von Mixed Reality (MR) noch intuitiver für die Nutzer. Bei Augmented Reality geht es also darum, die bekannte Realität zu erweitern, sei es um Informationen wie Höhe und Geschwindigkeit im Flugzeug oder zur Auswahl von passenden Ersatzteilen aus einem Regal in der Logistik. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie faszinierend. Erste Gehversuche mit Virtual Reality gab es bereits in den 1920er Jahren, wobei natürlich noch kein Computer im Spiel war und die Konstruktionen auch noch nicht VR genannt wurden.
Mit der fortschreitenden Entwicklung in der Geschichte von Augmented Reality, gewannen in den 50er und 60er Jahren militärische Simulatoren mit an Kameras gekoppelten Computern an Bedeutung. Die Kameras folgten den Steuereingaben der Nutzer in Flug- oder Panzer-Simulatoren und bewegten sich durch eine Modell-Landschaft. Der optische Eindruck war natürlich alles andere als perfekt und es fehlte auch eine gewisse Flexibilität, weil man an die Begrenzungen des Modells gebunden war. Daher wurde schnell klar, dass Computergrafik die umständliche analoge Technik ablösen musste.
Head-Mounted Devices waren zunächst sehr klobig und schwer
Die Entwicklung der ersten VR-Helme lässt sich bis 1968 zurückverfolgen, als das sogenannte Sword of Damocles noch so schwer war, dass zwei Personen nötig waren, um das Gerät zu tragen. Einen deutlichen Sprung in der Entwicklung gab es erst in den 90er Jahren, als Head Mounted Displays für die Verwendung in Computerspielen entwickelt wurden. Der VR-Eindruck war aufgrund der noch äußerst begrenzten grafischen Möglichkeiten der 3D-Darstellung sehr überschaubar, doch die Idee, ein leichtes, tragbares Datenbrillen-Modell zu erfinden, ließ die Entwickler nicht mehr los.
Der eigentliche Begriff Augmented Reality kam durch Entwickler des Flugzeugbauers Boeing auf. Sie entwickelten einen AR Prototyp, der die Flugzeugwartung vereinfachen sollte. Da die Auflösung solcher Systeme noch sehr gering war und die Rechenleistung tragbarer Systeme zu Wünschen übrig ließ, konnte man Datenbrillen nur in sehr spezifischen und professionellen Bereichen sinnvoll nutzen, wo sie beispielsweise an größere Rechner angeschlossen waren.
Das neue Jahrtausend verhalf AR zum Durchbruch
Nach diversen Entwicklungen in der Geschichte von Augmented Reality kam Anfang des 21. Jahrhunderts mit der Oculus Rift im Jahr 2012 erstmals eine wirklich brauchbare VR-Brille auf den Markt, die auf der Nutzung der miniaturisierten, aber inzwischen sehr leistungsfähigen Smartphone-Technologie basierte. Es folgten weitere AR Prototypen anderer Hersteller wie Google Glass. Dieses Modell konnte sich aufgrund gesellschaftlicher Kritik an der auch für Überwachung nutzbaren Technik nicht durchsetzen.
Etabliert ist die Nutzung von Augmented Reality Anwendungen inzwischen vor allem auf Smartphones und Tablets, die man beispielsweise nutzen kann, um Möbel vor dem Kauf virtuell in den heimischen vier Wänden zu platzieren und zu begutachten. Durch die Mobilität der Devices wuchs der Markt für Anwendungen, die für Endnutzer geeignet sind. Nahezu alle großen Unternehmen wie Apple, Microsoft und Google arbeiten inzwischen an verschiedenen Ansätzen für die Weiterentwicklung von Augmented Reality. Das nächste Ziel ist hierbei die Entwicklung einer leichten, leistungsfähigen und preisgünstigen Datenbrille für Endanwender.
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